Die Zugvögel sind kein Verein, eher eine Senioren-Ausflugsgruppe der leicht alternativen Art. Die Bewegung ging aus einer ehemaligen Wandergruppe eines gemeinnützigen Vereins hervor, wurde von
dem Hamburger Klaus Karkmann (63) - dem so genannten Oberzugvogel - initiiert. Er arbeitete jahrelang als Redakteur an einer Hamburger Tageszeitung, ist noch heute
Redaktionsmitglied des Senioren-Magazins (Sema). In seiner Arbeit mit der Generation 60 plus nutzt er die dadurch entstandenen Kontakte.
"Senioren jenseits von 65 Jahren wollen nicht bevormundet werden, sie wissen meist selbst wo es lang geht", ist seine Meinung, die er seit Jahren vertritt und in seiner ehrenamtlichen Arbeit
umsetzt. Es geht abgesehen von einigen Besichtigungen oder Führungen in der kälteren Jahreszeit darum, dass die Senioren bei den vielen Bus- und Bahnfahrten vor Ort ihren eigenen Interessen
nachgehen, die Zeit also so verbringen können, wie sie es wollen. Sie werden also dort nicht beschäftigt, sondern zur eigenen Aktivität aufgerufen, lernen sich dabei kennen und schließen
Freundschaften.
Gemeldet zu den Touren wird sich ausschließlich über E-Mail und SMS/WhatsApp, wobei der positive Nebeneffekt ist, dass die Senioren den Umgang mit den neuen Medien
lernen, was ihnen nicht nur bei den Zugvögeln sondern im Alter allgemein hilft. Gebucht werden die Plätze mit Überweisung des ausgeschriebenen Beitrages auf das ZV-Konto.
Nach der Corona-Pause ist die Gruppe im Neuaufbau, es wird nur noch ein kleinerer Kern übrig bleiben - der allerdings soll wieder Spaß ohne Ende haben. Aus den ursprünglich fast 450
Senioren, die wechselseitig mitfuhren, werden voraussichtlich 250 bis 300 übrig bleiben, die weiter auf Tour gehen. Dabei sind strenge Regeln einzuhalten (kein Storno nur Ersatzperson, keine
Rückzahlung von Geld, Buchung durch die Zahlung auf das Konto, Pünktlichkeit etc.). Dieses ist für das Funktionieren, die Stimmung und den Versuch, die Preise bei den Zugvögeln sozial zu halten,
unerlässlich.